I'm Fat - so heißt die 2006 erschienene CD von O.G. Hat das etwas mit seinem Leibesumfang zu tun (der 2009 übrigens erheblich geschrumpft ist...)? "Natürlich nicht", versichert O.G. treuherzig, "gemeint sind nur die opulenten Gitarrensounds." Immerhin gibt O.G. zu, daß es sein Bauch ist, der auf dem Cover ins Bild gesetzt wurde...
Egal, was nun gemeint ist - I'm Fat ist wirklich eine gehaltvolle Platte. Geboten wird flockiger Party-Rock'n'Roll, Texas- und Swamp-Blues, 70s Rock, ein Schuß Funk und Soul und eine Prise Balladeskes zum Abrunden. Eingespielt wurden die Stücke teils in Hannover, teils in München, jeweils mit der Creme der dortigen Rock- und Bluesszene. Weil sich O.G. und die Mitmusiker (z.B. Arndt Schulz und Werner Löhr im Norden, Ludwig Seuss und Dr. Will im Süden) schon viele Jahre kennen und oft miteinander spielen, kam ein organisches Produkt heraus, das nach einer gut eingespielten und abgehangenen Band klingt.
Der Sound ist kraftvoll, aber relaxed. Es dominieren der Gesang und die Gitarren (alle aus O.G's veritabler Vintage-Sammlung; Gitarristen können sich über die minuziöse Dokumentation in dem liebevoll gemachten 16-Seiten-Booklet freuen), wobei O.G. weniger auf Highspeed-Artistik als auf Emotion und Ausdruck setzt (z.B. bei dem melancholischen Solo in "Thinking Of You" oder den frechen Blues-Licks in "Pussycat A-Go-Go"). Abgerundet wird der Sound durch die genialen Keyboards von Ludwig Seuss (z.B. die wunderbare Hammond-Orgel in "Empty Chair") sowie Chöre, Percussion und einmal auch Bläser.
O.G. liebt die Musik aus Louisiana. "Zwar stammen nur zwei der fünf Cover-Versionen von Louisiana-Musikern (nämlich "Who Drank My Beer While I Was In The Rear" von Dave Bartholomew und "Sneakin' Sally Through The Alley" von Allen Toussaint), aber ich habe versucht, dieses lebendige Feeling auf der ganzen Platte 'rüberzubringen."